“Viele Menschen gehen durchs Leben, ohne zu genießen” – Biographie über Tony Pike: Boy George taufte ihn “Hugh Hefner Ibizas”
Biographie über Tony Pike: Boy George taufte ihn “Hugh Hefner Ibizas”
Tony Pike galt als der “Hugh Hefner Ibizas” – und wenn man seine Biographie liest, kann dieser Eindruck durchaus entstehen.
Die Bezeichnung erhielt der am 24. Februar 2019, drei Tage nach seinem 85. Geburtstag, verstorbene Hotelbetreiber von keinem Geringeren als Boy George verpasst.
In seinem Buch plaudert die Ibiza-Legende, den die meisten als Gründer des legendären “Hotel Pikes” bei San Antonio kennen, aus dem intimsten Nähkästchen. So ging es hinter den Kulissen des legendären Hotels meist sehr wild zu, vor allem in den 80er- und 90er-Jahren.
Zu Pikes Freunden zählten Freddie Mercury, Frank Zappa, Julio Iglesias, Naomi Campbell oder Jon Bon Jovi. Mit seiner Busenfreundin Grace Jones war er fest liiert.
In seiner Biographie erinnert der bis ins hohe Alter sehr vitale Playboy an diese Zeit: “Grace war ein harter Keks, aber sie war auch warm und unterhaltsam, einfach wundervoll. Wir waren 15 Monate zusammen. Überall, wo wir reinkamen, wurde der ganze Laden ruhig und starrte sie an. Sie hatte so wunderbare Allüren.”
Mit Boy George teilte er zwar nicht das Bett, aber einen Platz an der Hotelbar. “Er war ein sehr gutaussehender Typ. Ich sagte zu ihm, er schleppe bestimmt viele Frauen ab. Da sagte er mir, er sei schwul, und ich antwortete ihm: Was für eine Verschwendung!”. Diese Begegnung geschah zu einer Zeit, als sich Boy George noch nicht mit seiner sexuellen Orientierung in die Öffentlichkeit getraut hatte.
Eine erinnerungswürdige Episode erzählt von dem Videodreh für den Song “Club Tropicana” der Gruppe Wham im Jahr 1983, im Rahmen dessen George Michael und nackte Bikini-Schönheiten im Pool des Pikes planschen.
Tony taucht darin natürlich auch auf – als Barkeeper im Hintergrund mit Schnauzbart. Er selbst brüstet sich im Buch, mit mindestens 2.500 Personen – männlich und weiblich – im Bett gewesen zu sein. Und tatsächlich erkennt man beim Durchblättern der Fotoseiten seiner Biografie, dass er sich um attraktive Gespielinnen nicht sorgen musste.
“Die Leute nennen mich eine Legende. Das können sie ruhig tun, ich selbst habe mich aber nie in einer solchen Kategorie gesehen. Ich habe nie versucht, berühmt zu werden. Ich wollte einfach nur Spaß haben und das Beste aus dem Leben rausholen.”
“Nicht viele haben ihr Leben so ausgekostet wie Tony Pike”, heißt es auf der Umschlagseite des Buches. Seine Memoiren lesen sich so spannend wie kaum ein anderes Ibiza-Buch, gibt es doch Einblicke aus erster Hand aus den wilden Zeiten von “Sex, Drugs und Rock n’ Roll”.
Auch zeichnet es die Entwicklung der 500 Jahre alten Finca nach, die Pikes 1978 kaufte, ausbaute und in einen “Himmel für Hedonisten” verwandelte.
“Viele Menschen gehen durchs Leben, ohne es zu genießen”, meint der Partylöwe. Gutmenschen führen ein “langweiliges Leben, das ich nie akzeptieren würde”.
BUCH-TIPP
Tony Pike: „Mr Pikes: The Story Behind The Ibiza Legend“
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Text: Friederike Diestel / Fotos: privat/Archiv
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera
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