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Nicht erst seit Corona: Schummelnde Journalisten und manipulative Massenmedien – Die Nachrichtenbranche ist durchsetzt von Lobby-Gruppen und deren Machtinteressen

Die Nachrichtenbranche ist durchsetzt von Lobby-Gruppen und deren Machtinteressen

“Fortgeschrittene mediale Verblödung”: Drastischer als mit den Worten von Udo Ulfkotte kann man die Situation nicht ausdrücken, wenn Menschen beständig an der Mattscheibe kleben und sich berieseln lassen von Informationen, die sie nicht in Frage stellen, davon ausgehend, dass sie immer in ihrem besten Interesse sind.

Nicht erst seit Corona rücken vermehrt die Techniken und Methoden ins Blickfeld, mit denen Journalisten, Redakteure, TV-Moderatoren und Intendanten Inhalte zu bestimmten Themen gezielt manipulieren, was insbesondere bei den Massenmedien der Fall ist. Bis auf wenige unabhängige Ausnahmen ist die Medienbranche durchsetzt von finanzstarken Lobby-Gruppen und deren Machtinteressen.

Gekaufte Journalisten

Ulfkotte war ein deutscher Journalist und Publizist. 2017 erlitt er einen plötzlichen Tod, kurz vor der geplanten Erscheinung eines neuen Buches, in dem er Verstrickungen von Politik, Machteliten und Pädo-Kriminalität darlegt. Zuvor hatte er über Pädophilennetzwerke in der deutschen Politik berichtet. Ein Journalist alter Schule: Von 1986 bis 2003 war Ulfkotte Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und viele Jahre als Auslandskorrespondent für die wichtigsten deutschen Sender unterwegs. Ab Ende der 1990er Jahre schrieb er mehrere Bestseller zu kritischen Themen, brachte u.a. Hintergründe über die – “keineswegs unkontrollierte” – Einwanderung nach Europa, warnte vor Gefahren wie Bürgerkrieg und nutzte dafür seine Quellen im In- und Ausland. Als einer der mutigsten Autoren Deutschlands war er zahlreichen Attacken ausgesetzt. Dies hielt ihn nicht davon ab, 2001 in seinem Buch “So lügen Journalisten” die subtilen Tricks aufzuzeigen, von denen viele Medien in erschreckendem Maße Gebrauch machen. In seinem 2014 erschienenen Buch “Gekaufte Journalisten” scheut er sich nicht, die Spieler im Hintergrund aufzuführen, die Kriegs-, Rohstoff- oder Machtinteressen durchsetzen möchten. “Interessant ist, dass in der Bevölkerung so wenig über die Existenz solcher Verbindungen bekannt ist. Das gibt Verschwörungstheorien Auftrieb”, schreibt er in einem Kapitel über die Trilaterale Kommission, gegründet 1973 unter der Ägide von David Rockefeller, die als Ableger der Bilderberger-Gruppe gezählt wird. Die Bürger sind einer “Propagandafront” ausgeliefert, zu der sie tagtäglich in “blindem Vertrauen” einschalten. Einer der Tricks: Um die Zuschauer zu überzeugen, werden für bestimmte Themen gerne “Experten” aus dem Hut gezaubert. Das funktionierte schon vor Corona gut, aber “verheerend wird es für die Bürger”, “wenn sie den Prognosen solcher Fachleute vertrauen” und ihr Verhalten, gesundheitliche Entscheidungen oder “ihre Geldanlagen danach ausrichten.”

Die traut sich was!

Wie beim Fernsehen “geschummelt” wird, weiß auch Katrin Huß, die bekannte langjährige MDR-Reporterin und Moderatorin des Nachmittagsmagazins “MDR um 4”. “Ein Chef vom Dienst hatte mich mal bedroht, ich würde die Sendung sabotieren, weil ich seine Anweisung ignorierte”, blickt sie in ihrem Buch “Die traut sich was – Geschichten einer Fernsehjournalistin” (2020) zurück. Gespickt mit anschaulichen Episoden aus ihrem Berufs- und Reisealltag versteht sie es, den Blick hinter den Vorhang der Systemmedien zu lenken. Auch weil in den Redaktionen viel Neid und Missgunst herrsche, kehrte sie der Branche irgendwann den Rücken: “Es gibt “Kollegen, die in erster Linie das Geld sehen.” Neben Mobbing erfuhr Huß auch massiven Druck von den Programmverantwortlichen, die die Journalistin nur gewähren ließen, solange sie oberflächliche Unterhaltung und vorgefertigte Interviews lieferte. Fakten, mehrfach geprüfte Rechercheergebnisse oder konkrete Zahlen waren nicht gewollt. Wenn die Moderatorin Interviews mit eingeladenen Gesprächspartnern nicht in inhaltlich vorkonzipierten Bahnen führte, bekam sie Ärger mit den Ideologen der Sendeanstalten – ein Umfeld, wo ihr nach ihrer Aussage “Wertschätzung, Respekt und Ehrlichkeit” fehlten. Huß hatte erkannt, wie die unkritischen Konsumenten immer wieder auf Stereotype gelenkt und damit manipuliert werden.

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Text: Friederike Diestel / Fotos: red
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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