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Bewegung ist das billigste Anti-Aging-Mittel – Hält man das Bindegewebe in Schwung, kann es nicht verfilzen

Hält man das Bindegewebe in Schwung, kann es nicht verfilzen

Die lähmende Hitze des Sommers ist gewichen und der Regen hat kühlere Temperaturen nach Ibiza gebracht. Mensch und Natur können aufatmen. 

Jetzt heißt es, raus an die frische Luft und die Insel genießen! Die Bewegung tut nicht nur dem Geist, den Knochen und Gelenken gut, sondern auch dem Bindegewebe und den sogenannten Faszien. Hierin liege gar das Geheimnis des “Anti-Aging”, behauptet der Heilpraktiker und Autor Jens Sprengel. 

Vieles, was wir als “Alterserscheinungen“ bezeichnen, sei nämlich der “Verfilzung” des Bindegewebes geschuldet und könne “durch zielgerichtetes Training wieder ins Gleichgewicht” gebracht werden: “Das Training und die Pflege des Bindegewebes und des myofaszialen Systems ist die beste Altersvorsorge und Anti-Aging-Maßnahme, die mir neben regelmäßigem Fasten derzeit bekannt ist.”

Im Bindegewebe liegt laut Sprengel der Schlüssel für Gesundheit, Vitalität, Jugendlichkeit und körperliche Leistungsfähigkeit. Es ist trainierbar und die meisten Beschwerden des Bewegungsapparates haben ihre Ursache in einem “Nicht-Gebrauch“ brachliegender Kapazitäten.

Das Bindegewebe ummantelt jede einzelne Zelle, jede Faser, jeden Muskel und jedes Organ. Es verbindet alles im und am Körper zu einer zusammenhängenden Einheit. Zugleich trennt es einzelne Gewebeschichten, Zellen, Organe und Drüsen voneinander. 

Es bildet Trenn- und Stützwände, kettenartige Gurt-Spann-Systeme, wabenförmige und netzartige Hüllschichten, Aufhängungen, Bänder, Sehnen, Kapseln, Schläuche und Membranen. Fast alles im Körper besteht aus einer der vielen Kategorien des Bindegewebes. Es steht mit jeder einzelnen Zelle in direktem Kontakt, ummantelt diese und verbindet sie mit den Nachbarzellen. 

Bindegewebe verfilzt

Das Bindegewebe, insbesondere das fasziale, ist von seiner Grundeigenschaft her elastisch und dehnbar wie Gummi, und ab einer gewissen Dehnungsgrenze reißfest wie Stahlseile. Ohne diese Nachgiebigkeit würde unser Körper bei kleinsten Erschütterungen “zu Bruch gehen“.

Um die Elastizität bei gleichzeitiger Reißfestigkeit zu ermöglichen, besteht das fasziale Bindegewebe zu einem Großteil aus Bindegewebefasern, hauptsächlich aus verschiedenen Typen von Kollagenfasern. Diese kommen in unterschiedlichen Stärken und Dicken vor und können zusammen, ähnlich wie ein geflochtenes Seil, immer kräftigere Strukturen ausbilden.

Zu den kräftigsten faszialen Strukturen gehören beispielsweise die Achillessehne und die Kniescheiben-Patellasehne, die Zugbelastungen von mehreren hundert Kilogramm standhalten.

Die Kollagenfasern benötigen jedoch regelmäßig mechanische Dehnungs- und Belastungsreize, damit sie locker und geschmeidig bleiben und der Körper diese immer wieder erneuert.

Fehlen die Anreize, neigen sie dazu, ihre Geschmeidigkeit zu verlieren. Sie werden “zäher“, trocknen mit der Zeit regelrecht aus und werden starr und brüchig. Das fasziale Bindegewebe neigt bei Bewegungs- und Trainingsmangel schon nach kurzer Zeit zum Verkleben und Verfilzen, ähnlich wie lange Locken, die man nicht regelmäßig kämmt.

Viele sogenannte Wehwehchen im Alter entstehen durch Bewegungsmangel, einseitige Bewegungen und Körperhaltungen, wie beispielsweise dauerhaftes Sitzen.

Das Bindegewebe verfügt über eine perfekte Anpassungsfähigkeit und Plastizität und unsere Bewegungs- und Haltungsgewohnheiten “erzeugen wortwörtlich einen bleibenden Eindruck”. 

Daher sei Faszientraining “wahrscheinlich die beste, effektivste und kostengünstigste Altersvorsorge und Anti-Aging-Maßnahme”, so Sprengel. 

Zum Glück ist es nicht zu spät, auch im fortgeschrittenen Alter mit dem Training zu beginnen, da sich die Faszie, aufgrund ihrer hohen plastischen Kapazität, immer wieder erneuern und geordnet ausrichten kann. Dazu meint der Humanbiologe Robert Schleip: “Im Alter kann man durch gezieltes Training sowohl Knochen- als auch Muskelmasse und sogar die Anzahl der Verknüpfungen von Nervenzellen im Gehirn beeinflussen. Das gilt auch für die Faszien.“

Das bedeutet im Klartext, dass regelmäßige Bewegung unabdingbar ist, um dauerhaft und auch im fortgeschrittenen Lebensalter über ein elastisch-reißfestes und geschmeidiges Fasziensystem zu verfügen. Die Fasern brauchen Stimulation und sind auch im hohen Alter in der Lage, die myofaszialen Strukturen wieder elastisch zu machen. Das macht Hoffnung, dass Bewegungseinschränkungen, Versteifungen, chronische Verspannungen und Verkürzungen wieder in Ordnung kommen können. red

Im Online-Workshop erläutert Heilpraktiker Jens Sprengel die Grundlagen und übt gemeinsam mit den Teilnehmern: “Das Training des myofaszialen Systems stellt die physische und energetische Grundlage für Gesundheit, Vitalität, Wohlbefinden, zelluläre Reinigung und Verjüngung, maximale körperliche Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft dar.” Infos & Anmeldung: www.inspiriert-sein.de

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Text: red / Fotos: Stockfoto/Symbolfoto
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