Cannabidiol (kurz: CBD) ist in aller Munde: Entspannung und Linderung von Schmerzen

Forscher haben über 100 Substanzen in Hanf mit therapeutischer Wirkung ausgemacht

Cannabidiol, kurz CBD, ist aktuell in aller Munde. Forscher haben über 100 Substanzen in Hanf ausgemacht, die bisher in keiner anderen Pflanze entdeckt wurden und therapeutische Wirkungen haben, etwa die sogenannten Cannabinoide. 

Die beiden vielversprechendsten dabei sind Tetrahydrocannabinol, auch THC genannt, der Stoff, der “high” macht, und Cannabidiol, kurz CBD, ein Stoff, der für Fokus sorgt und gleichzeitig entspannt.

Das Nervensystem durchzieht den gesamten Körper. Jeder Mensch produziert körpereigene Cannabinoide, die ihre natürliche Wirkung entfalten. Wird dem Körper CBD zugeführt, schicken die Nervenzellen Substanzen aus, die im Körper zur Heilung und Schmerzlinderung führen können.

Genau das macht die Pflanze auch für die Pharmaindustrie immer interessanter. Im Institut für Toxikologie und Pharmakologie der Uniklinik Rostock experimentiert man schon länger mit Cannabis. 

Die Wissenschaftler untersuchen die Wirkung von CBD auf Krebszellen. Die Tumorzellen tarnen sich nämlich sehr gut im Körper, so dass das Immunsystem sie nicht als Bedrohung erkennt. Das ist fatal. Die Forscher stellten eine hochkonzentrierte Stammlösung mit CBD her. Diese gaben sie auf menschliche Tumorzellen. Nach 48 Stunden fügten sie Killerzellen des körpereigenen Immunsystems hinzu. 

Es passierte etwas Erstaunliches: Durch den Inhaltsstoff CBD bildete sich auf den Tumorzellen ein bestimmtes Protein. Dieses sorgt dafür, dass die Killerzellen auf die Tumorzellen aufmerksam werden.

Einmal identifiziert und als feindlich erkannt, können die Immunzellen die Krebszellen nun zerstören. Auf diese Weise soll CBD auch die Bildung von Metastasen hemmen. Die Rostocker Wissenschaftler sind nicht die einzigen, die sich für die therapeutische Wirkung des Heilmittels interessieren. Doch bis zu einer Zulassung als offizielles Krebsmedikamente ist es noch ein weiter Weg.