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Von wegen “Es gibt nur zwei Geschlechter”: Biolehrer vom Dienst und Gehalt suspendiert – Hitzige Reaktionen auf das neue Transgender-Gesetz in Spanien und seine Auswirkungen

Hitzige Reaktionen auf das neue Transgender-Gesetz in Spanien und seine Auswirkungen

Die spanische Regierung verabschiedet ein neues “Ley Trans”, welches eine Namens- und Geschlechtsänderung ab dem Alter von 14 Jahren ermöglicht.

Die neue Normative gestattet die Berichtigung von Name und Geschlecht von so genannten Trans-Personen im Einwohnermeldeamt, auch wenn diese noch nicht volljährig sind. Die zuständige Ministerin für Gleichberechtigung, Irene Montero, erklärte, dass sie mit der neuen Regulierung sehr zufrieden sei.

Die Normative beinhaltet zudem, dass Transgender-Personen “nicht dazu verpflichtet sind, sich einer Hormonbehandlung zu unterziehen”, um ihr Geschlecht vor den Verwaltungsbehörden zu belegen. Die spanische Regierung legt im “Ley Trans” überdies Strafen im Fall von Diskriminierung dieser Minderheit fest. So muss jeder, der aufgrund einer tatsächlichen oder vermeintlichen Diskriminierung von einer transsexuellen Person angezeigt wird, beweisen können, dass er oder sie die Trans-Person nicht diskriminiert hat, um eine Geldstrafe zu umgehen.

Die Beweislast wird also umgekehrt: Der Beklagte muss beweisen, dass er niemanden diskriminiert hat, berichten spanische Nachrichtenplattformen.
Die Geldstrafe kann “leicht” (bis zu 2.000 Euro), “schwer” (2.000 bis 10.000 Euro) oder sogar “sehr schwer” (10.000 bis 150.000 Euro) ausfallen.
Teuer wird es bei Beleidigung oder Belästigung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung. Als “schwere” Strafe zählt die Veröffentlichung von Schriften, welche Transgender-Personen “als minderwertig bezeichnen”, oder “ihre Diskriminierung beim Zugang zu Beruf und Wohnraum”.

Über Diskriminierung wird derzeit viel diskutiert. Was sie hinsichtlich der Einschränkung seiner Berufsausübung bedeutet, erfuhr ein spanischer Biologielehrer am eigenen Leib, der vom Dienst aufgrund seiner Äußerungen, dass es nur zwei Geschlechter gäbe, nämlich männlich und weiblich, suspendiert wurde.
Die Direktorin des IES Complutense-Gymnasiums in Alcalá de Henares bei Madrid stellte den Lehrer aufgrund dieser Aussage für sechs Monate von seiner Arbeit und seinem Gehalt frei. Der Bio- und Geographielehrer hatte seinen Schülern erklärt, dass Männer mit XY-Chromosomen und Frauen mit XX-Chromosomen geboren werden und die, auch wenn sie durch Operationen und Hormone äußerlich ihr Geschlecht verändern können, genetisch immer dieselben XY- bzw. XX-Chromosome haben werden.

Der Juristenverein “Abogados Cristianos” (“Christliche Anwälte”) will sich der Entlassung des Biologielehrers entgegenstellen und hat eine Unterschriftensammlung gestartet, um den Bildungsminister Madrids dazu zu drängen, die Direktorin der Schule sowie die Inspektorin für Bildung zu entlassen, weil sie den Lehrer ihrer Meinung nach “wegen des Aussprechens wissenschaftlicher Wahrheiten diskriminiert” haben.

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Text: ab / Fotos: red
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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